Adieu Limitatio – Menschen mit Hepatitis C sind erleichtert
Per 1. Oktober 2017 wird die vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) vor rund drei Jahren festgelegte Rationierung von Hepatitis C-Medikamente aufgehoben. Damit können erstmals alle Patientinnen und Patienten unabhängig vom Virentyp und vom Krankheitsfortschritt behandelt werden.
Per 1. Oktober 2017 wird die Rationierung auch für die Hepatitis C-Medikamente des Herstellers Gilead beendet. Damit können Harvoni und Epclusa allen Hepatitis C-Patienten verschrieben werden, und zwar erstmals unabhängig vom Leberschaden. Dies, nachdem die Rationierungen per 1. Juli bereits für Zepatier und per 1. August für Viekirax/Exviera für alle Betroffenen mit Genotypen 1 oder 4 aufgehoben wurden.
Die Aufhebung der Rationierung ging jeweils mit substantiellen Preissenkungen einher, welche jetzt auch für die Gilead-Produkte erwartet werden. Da Epclusa des Herstellers Gilead für alle 6 Genotypen eingesetzt werden kann, können ab dem 1. Oktober alle von Hepatitis C-Betroffenen, unabhängig ihres Stadiums, behandelt und mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit geheilt werden. Das sind ausgezeichnete Neuigkeiten für betroffene Patienten und sie stellen einen wichtigen Schritt in Richtung Elimination von Hepatitis C in der Schweiz dar.
Damit endet ein trauriges Kapitel in der Geschichte des Schweizer Gesundheitssystems. Jahrelang behaupteten führende Vertreter des BAG, es mache keinen Sinn “gesunde Menschen” zu behandeln. Die Konsequenz daraus: Tausende von Menschen mit Hepatitis C wurden nicht behandelt und litten jahrelang weiter an den Symptomen ihrer Krankheit. Wir begrüssen die neuste Entwicklung und sind über den Sinneswechsel im BAG äusserst erfreut. Mit der Aufhebung der Rationierung ist die Kernforderung der Patientenorganisation SHCV und des Positivrates, die “Behandlung aller HCV-Betroffenen”, endlich erfüllt.
Diese Forderung stellen wir seit unserer Petition an Bundesrat Berset im Juli 2015.
Das BAG wird sich rühmen, Preissenkungen errungen zu haben. Damit erhärtet sich unser jahrelanger Vorwurf, dass das Bundesamt einen Preiskrieg auf dem Buckel der Patienten führte. Das ist aus ethischer Sicht unhaltbar und wir warnen davor, bei anderen lebensbedrohlichen Erkrankungen dieselbe Strategie zu verfolgen. Unter keinen Umständen sollen die Betroffenen Opfer solcher Preiskriege sein. Vom Parlament verlangen wir, die nötigen Instrumente zu entwickeln, damit das Bundesamt künftige Preisverhandlungen konstruktiver und transparenter führen kann.
Wir danken den Experten der Schweizer Hepatitis-Strategie, die sich mit uns unermüdlich für das Wohl der Betroffenen eingesetzt haben und betrachten den Fall der Limitatio als gemeinsamen Erfolg der Zivilgesellschaft.
Wir danken auch der Industrie, deren Medikamente uns geheilt haben und nun hoffentlich vielen anderen Hepatitis C-Patienten ein neues Leben ermöglichen. Ihre Kompromiss-bereitschaft in den Verhandlungen mit dem BAG haben die Aufhebung der Rationierung mit ermöglicht.
Awareness Aktion zum Welt Hepatitis Tag 28. Juli
Nach der Freigabe von Zepatier für alle Patienten hat der SHCV die Demo in Bern abgesagt und plant dafür eine Awareness Aktion zum Welt Hepatitis Tag bei der Pestalozzi Anlage in Zürich 28.Juli 2017 12 – 16 Uhr
Bitte kommt alle vorbei und unterstützt uns und unser Anliegen die virale Hepatitis bis 2030 in der Schweiz auszurotten.
Anschliessend Grillparty (Ort wird noch bekannt gegeben)
Hepatitis C – Umdenken im BAG und Preisreduktionen seitens eines Pharmaunternehmens
Zwei Drittel der HCV-Erkrankten können endlich aufatmen. Nach 2 Jahren des unwürdigen Preiskrieges haben es BAG und die Firma MSD geschafft, sich zu einigen, und die Rationierung des Medikaments ZEPATIER für HCV- Erkrankte mit Genotypen 1 und 4 aufzuheben. Damit können auch Erkrankte mit Fibrosestadium F0 und F1 behandelt werden. SHCV und Positivrat Schweiz freuen sich ausserordentlich darüber und begrüssen diesen längst fälligen Entscheid. „Hepatitis C – Umdenken im BAG und Preisreduktionen seitens eines Pharmaunternehmens“ weiterlesen
Jewly Drugstore John Doe
Der SHCV interveniert beim Bundesamt für Gesundheit wegen der Verletzung des KVG durch die Krankenkasse Atupri
Die Krankenkasse Atupri weigert sich, trotz der erfüllten Limitatio, welche das BAG bezüglich den neuen Hepatitis C Medikamenten verhängt hat, einen Patienten mit einem schweren Leberschaden die dringend nötige Behandlung zu bezahlen.
Der behandelnde Arzt des Inselspitals Bern diagnostizierte eine HCV-Erkrankung mit Leberfibrose > F2 (mittels Fibroscan gemessene erhöhte Lebersteifigkeit von >7.5 kPa). Genau genommen hatte der Patient Werte zwischen 10.1 und 24.8 kPa, was auf eine schwere Leberschädigung hinweist. „Der SHCV interveniert beim Bundesamt für Gesundheit wegen der Verletzung des KVG durch die Krankenkasse Atupri“ weiterlesen
Medienmitteilung des SHCV und Positivrat Schweiz zur eingeschränkten Zulassung von Epclusa®
Hepatitis C Betroffene fordern ein Ende des Preiskrieges auf Kosten der Betroffenen
Die gute Nachricht: Das neue Hepatitis-C Medikament Epclusa des Herstellers Gilead wurde am 1.1.2017 in der Schweiz zugelassen. Es ist das erste Medikament, welches gegen alle bekannten Genotypen des Virus wirkt und stellt wiederum einen Durchbruch in der Heilung der HCV-Betroffenen dar. Die schlechte: Epclusa wird gemäss BAG-Entscheid nur beim Einsatz gegen den Genotypen 3 vergütet, und dies im Widerspruch zur Swissmedic Zulassung für alle Genotypen. „Medienmitteilung des SHCV und Positivrat Schweiz zur eingeschränkten Zulassung von Epclusa®“ weiterlesen